Bonner Aufruf
 
 
 
  
 

Das 0,7%-Ziel

Gegen Ende seiner Amtszeit hat Minister Niebel das 0,7%-Ziel zur Disposition gestellt ("Das 0,7-Prozent-Ziel muss hinterfragt werden."), wie es kein Regierender vor ihm getan hat.

Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung heißt es "Wir wollen Deutschland weiter auf einen Finanzierungspfad zum 0,7-ODA-Ziel führen." Entsprechend hat sich der neue Chef des BMZ, Minister Müller, geäußert.

Die weitaus meisten Geber-Staaten haben dieses mehr als 40 Jahre alte Ziel, trotz immer wieder neuer Versprechen, nie erreicht; Deutschland liegt zurzeit bei 0,38%.

Soll man trotzdem weiter daran festhalten oder es aufgeben?
Was spricht dafür, was dagegen?

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05.02.2017, 19:43 Uhr
Gara Pierre-David Takpara, Giessen
Unternehmer / IT Professional/Consultant, Alliance Afrique-Europe e.V. für Nachhaltige Entwicklung
Einladung zum Dialog
Ein Marshallplan mit Afrika

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kommentieren Sie unseren Entwurf und helfen Sie uns, ihn weiterzuentwickeln!

Alliance Afrique-Europe e.V. ist eine... (mehr)
09.04.2014, 21:56 Uhr
Elke Schlossmacher, 51789 Lindlar
GHS-Lehrerin im "Ruhestand", 5 Reisen nach Sierra Leone
Ich reagiere auf die Äußerung von:
Die sogenannte Entwicklungshilfe mit hohen Summen unterschiedlicher Nationen hat seit Jahrzehnten wesentliche Ziele wie Gesundheit, Zugang zu sauberem Wasser, medizinische Versorgung, ausreichende Nahrung, Zugang... (mehr)
18.03.2014, 22:03 Uhr
Elke Zarth, Segou
Unternehmerin, seit 20 Jahren in Mali
Die 0,7%-Frage ist abgesehen von ihrem monetären Inhalt bislang leider nicht von entsprechenden neuen Konzepten begleitet. Wenn es nur ums " mehr vom Gleichen" geht, muss man diese Zielsetzung entschieden ablehnen. Es sind hinlänglich Erfahrungen und... (mehr)
26.02.2014, 21:05 Uhr
Kurt Gerhardt, Köln
Journalist, Mitinitiator des Bonner Aufrufs
Ich halte das Festhalten am 0,7 Prozent-Ziel für durchweg falsch:

1. Man zäumt das Pferd beim Schwanze auf, wenn man zuerst über Beträge nachdenkt und dann darüber, was damit finanziert werden soll.

2. Die Zahl 0,7 ist vor mehr als vierzig... (mehr)
21.02.2014, 18:03 Uhr
Christof Hoyler, Brüssel
Kulturanthropologe, Praxis bezogen über Nichtregierungsorganisationen
Das Problem mit den 0,7% - es gibt nach 40 Jahren noch immer nicht Strukturen, die erlauben die entsprechende Summe den Anforderungen einer Rechnungsprüfung gerecht auszugeben. Je mehr Geld auf den Plan tritt, desto aufgeblähter werden die Verwaltungsapparate,... (mehr)
16.02.2014, 18:15 Uhr
Jürgen Haushalter, 53340 Meckenheim
Topograph/Photogrammeter, Drei Jahre Projektarbeit in Lesotho
Ich reagiere auf die Äußerung von: u. a. Herrn Danner vom 12.2.2014

Man traute seinen Ohren nicht, als im September 2013 - vor der Bundestagswahl - Dirk Niebel der Nachrichtenagentur dpa zu verstehen gab, dass das 0,7-Prozent-Ziel hinterfragt... (mehr)
15.02.2014, 12:56 Uhr
Ulrich Hoenisch, 53359 Rheinbach
Ref leiter (aD) intern. Waldpolitik im BMLBML, Viele Jahre tätig in Wald-Projekten in Afrika (FAO, GTZ)
Ich reagiere auf die Äußerung von:
Mir erscheint die Art und Weise der Ausgabe der EZ Gelder wichtiger als die % Marke. So ist die finanzielle Unterstützung von NGO's fast unmöglich, obwohl diese oft die besseren Ansätze haben. Beispiel: Deutsch-französische... (mehr)
14.02.2014, 18:14 Uhr
Wilfried Hoffer, Frankfurt
"Entwickler", 14 Jahre Mali
Nur wenn sich die sog. Entwicklungshilfe grundsätzlich ändert - direkte Hilfe an Regierungen nur in Ausnahmefällen, mehr Zusammmenarbeit mit und Mitteltransfer an NGO wie Welthungerhilfe, Brot ür die Welt, Misereor und politische Stiftungen - kann... (mehr)
14.02.2014, 16:18 Uhr
Peter Sohr, Ratzeburg
Ingenieur und NGO-Berater, 20 J. WFD-Gschäftsführer u. je 5 J. DED Niger u. DVV Uganda
Ich stimme Volker Seitz zu, insbesondere seinem Beitrag vom 13.2.
Dennoch sollte man das 0,7-Ziel nicht leichtfertig aufgeben, denn auch eine im Sinne progressiver, afrikanischer Kräfte gestaltete "Nachfolge-Entwicklungspolitik" würde... (mehr)
14.02.2014, 08:39 Uhr
Tesso Benti, Hannover
Pastor , Ich habe 20 Jahre in Afrika (Äthiopien) mit Hilfe beschäftig
Ich reagiere auf die Äußerung von: Die wahre Hilfe sollte Unterstützung von Demokratie und Menschenrechts Hilfe sein. Es sollte die Armen in Afrika von Armut befreien. Die Armen in Afrika werden immer von Machthaber unterdrückt und die Entwicklungshilfeindustrie... (mehr)
13.02.2014, 20:37 Uhr
Bärbel krumme, Würzburg
Ärztin i. R.Trop.med, Public Health, Arbeit in Afrikas und Asien, z.Z. Ehrenamtl. v. Misereor
Ich reagiere auf die Äußerung von: Tobias Kahler (0.7%)

Geld kann nur dann zur Entwicklung eines Landes beitragen, wenn klare Ziele mit denen ausgearbeitet werden, für die die Hilfe gedacht ist und wenn die Verwertung des Geldes transparent ist.

Die... (mehr)
13.02.2014, 09:14 Uhr
Volker Seitz, Six Fours les Plages
Botschafter a.D., 17 Jahre Tätigkeit in Afrika
Die Diskussion um das 0,7 Ziel lenkt von den wirklichen Problemen ab. Geld für Entwicklungshilfe ist mehr als genug da.Deshalb ist das Armenhaus Afrika seit 50 Jahren ein Versuchslabor der Betreuungsindustrie. Noch immer werden in Afrika die Ziele der Entwicklungshilfe meist von den Gebern gesetzt und die Afrikaner bleiben Zuschauer. Viele Afrikaner sehen mittlerweile das westliche "Gutmenschentum" als militanten Egoismus. Afrikaner wie Themba Sono,Wole Soyinka, Andrew Mwemba,George Ayittey sind überzeugt, dass Wohlstand nicht durch milde Gaben entsteht, sondern durch unternehmerische Kreativität, Arbeit, Innovation - und durch gute staatliche Rahmenbedingungen.Entwicklungspolitiker und Lobbyisten haben nichts hinzugelernt, denn die Armutsbekämpfung in Afrika hat nur rudimentäre Fortschritte erzielt. "Gut gemeint" ist bekanntlich meist das Gegenteil von gut gemacht. Die Betroffenen werden selbst nicht gefragt, wie sie zur Entwicklungshilfe stehen und was ihnen ihrer Meinung nach helfen könnte. Afrikaner als Mündel zu betrachten - ist die unausgesprochene Geschäftsgrundlage der allermeisten "Projekte". Die Liste der Kritiker klassischer Entwicklungshilfe ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Einzelne Hilfsprojekte mögen sinnvoll sein. Aber Projekte ersetzen keine Strukturen. Andrea Böhm schrieb in der Zeit: "Warum ist es für die Bonos und Madonnas - und damit auch für die westliche Öffentlichkeit - immer noch so verdammt schwer, selbständig handelnde Menschen in afrikanischen Ländern zur Kenntnis zu nehmen? Es geht ja nicht darum, deren oft existenzielle Probleme zu leugnen. Es geht darum, dass dortige Akteure sehr wohl in der Lage sind, diese Probleme selbst darzulegen." Eine erfolgreiche Entwicklung ist das Ergebnis von Eigenverantwortung. Allgemeingut ist geworden, dass die Welt nur wenig tun kann diese von außen zu beieinflussen. Auch langjährige Afrikajournalisten wie Thomas Scheen,Laszlo Trankovits und Wolfgang Drechsler raten zu einer dringenden Änderung der bisherigen Entwicklungspolitik. "Hilfe ist wie Öl, sie erlaubt mächtigen Eliten, öffentliche Einnahmen zu veruntreuen", schrieb der Ökonom Paul Collier von der Universität Oxford. Es gibt unter Entwicklungspolitikern eine idealisierte Wahrnehmung vieler Länder Afrikas , die bar jeglicher eigener Erfahrung ist. Auch nach 50 Jahren wird nicht wahrgenommen, dass wir mit der langfristigen Hilfe eine Kultur der Korruption und eine Art erlernte Hilflosigkeit aufgebaut haben. Was glauben die Entwicklungspolitiker eigentlich , wem sie mit dieser Politik helfen? Aber die Entwicklungspolitik dient ohnehin längst mehr dem Daseinsberechtigungsnachweis von Entwicklungspolitikern und Helfern als der Fürsorge für die armen Afrikaner.
12.02.2014, 21:11 Uhr
Volker Seitz, Six Fours les Plages
Botschafter a.D., 17 Jahre Tätigkeit in Afrika
Ich reagiere auf die Äußerung von: Tobias Kahler
Alle sollten innehalten und reflektieren, was wir in der Entwicklungshilfe eigentlich tun. Getan wird viel, aber es gibt keine systematische Bestandsaufnahme, geschweige denn Wirkungsanalysen. Es sollte... (mehr)
12.02.2014, 13:22 Uhr
Helmut Danner, Nairobi
Ruhestand, 19 Jahre politische Bildung in Ägypten und Kenia.
Ich reagiere auf die Äußerung von: Tobias Kahler
Die 0,7%-Quote ist fragwürdig in mehrfacher Hinsicht:
1. Seit 1958 haben sich Höhe und Zielvorgaben ständig geändert.
2. Die Bedeutung von 0,7% ist relativ: Herr Kahler verweist auf die stark... (mehr)
12.02.2014, 12:26 Uhr
Tobias Kahler, Berlin
Direktor, ONE Deutschland
Mehr Geld für ein Politikfeld darf nie Selbstzweck sein, und der Einsatz der Mittel sollte sich an Ergebnissen orientieren. Seit 1990 wurde die Kindersterblichkeit halbiert - auch dank effizienter, effektiver Programme wie der Impfallianz GAVI oder dem... (mehr)