Bonner Aufruf
 
 
 
  
 

Agenda 2030

Die Agenda 2015, von den UNO Mitgliedsstaaten im Jahre 2000 beschlossen, geht zu Ende.
Nun also die neue "Agenda 2030" mit den SDGs (Sustainable Development Goals), die vom gleichen Gremium kürzlich für die nächsten 15 Jahre beschlossen wurde: diesmal mit noch mehr Zielen (17 Ober- und 169 Unterzielen), besonders vom Prinzip der Nachhaltigkeit geprägt und nicht mehr nur auf die Entwicklungswelt bezogen, sondern auf den ganzen Globus.

Was ist von den neuen Zielen zu halten? Sind sie durchsetzbar? Wem können sie nützen, und wie? Wird Afrika davon profitieren können?

Sagen Sie Ihre Meinung!

Sie finden unten die 17 Oberziele,
und viele weitere Informationen unter anderem hier:

https://www.die-gdi.de/

http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/ziele/ziele/2030_agenda/index.html


Die 17 Oberziele (nach BMZ)

1. Armut in jeder Form und überall beenden

2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

4. Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern

5. Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen

6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

7 Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern

8. Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

9. Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

10. Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern

11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

12. Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen

16. Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

17. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

 Vorname
 Nachname
 Ort
 Beruf (auch früherer)
 eMail
(Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht.)
 Meine Verbindung zu Entwicklungshilfe bzw. Afrika
 Ihre Stellungnahme (max. 3000 Zeichen)

jetzt noch 3000 Zeichen
Alle Felder müssen ausgefüllt werden.   

05.02.2017, 19:37 Uhr
Gara Pierre-David Takpara, Giessen
Unternehmer / IT Professional/Consultant, afrique-europe@gmx.de
Einladung zum Dialog
Ein Marshallplan mit Afrika

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kommentieren Sie unseren Entwurf und helfen Sie uns, ihn weiterzuentwickeln!

Alliance Afrique-Europe e.V. ist eine... (mehr)
06.09.2016, 13:47 Uhr
Rolf Diekwisch, Bielefeld
Kaufmann, wohne dort zeitweise und war dort verheiratet
jeder Start einer NGO geht so
es wird ein Manager eingestellt
der besorgt ein tolle Büro
er bekommt einen 4 weel car natürlich neu
dann fehlt noch ein oder 2 hübsche Sekretärin
zum wohlbefinden des Managers
zum Glück nun
das Geld ist alle
zukünftiges... (mehr)
20.11.2015, 21:03 Uhr
Winfried Reppe, Pulsnitz
Servicetechniker, Industriemontagen weltweit u.a. auch in Afrika
Nachstehender Kernsatz von Jürgen Haushalter enthält den entscheidenden Hinweis auf das Dilemma einer „Hilfsindustrie“, die gigantische Summen in ein Fass ohne Boden schüttet, mit der obersten Prämisse der Selbsterhaltung dieses Systems!

„Ging... (mehr)
18.10.2015, 15:59 Uhr
Elke Zarth, Segou
Unternehmerin, 23 Jahre in Mali
Es ist sicher richtig, dass nur noch globales Handeln das „Schlimmste“ verhindern kann und alle Staaten aktiv werden müssen. Warum sich die Industriestaaten mit ihren ravagierenden Wirtschaften in den letzten 15 Jahren noch eine Schonfrist eingeräumt... (mehr)
16.10.2015, 22:32 Uhr
Jürgen Haushalter, Meckenheim
Photogrammeter/Topograph , Drei Jahre Projektarbeit in Lesotho
Die Industriestaaten stehen gemäß Agenda 2030 erstmals in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und das ist gut so. Die Frage ist, ob dadurch die Welt in den nächsten 15 Jahren besser wird. Man möchte geneigt sein, in den allumfassenden Handlungszielen... (mehr)
16.10.2015, 21:35 Uhr
Kurt Gerhardt, Köln
Journalist, Mitinitiator des Bonner Aufrufs
Es fällt schwer, dem Dokument Positives abzugewinnen, weil Negatives zu sehr ins Auge springt. Bei nüchterner Betrachtung muss die Agenda wohl als gut gemeint gelten, aber zugleich als ungeheuer naiv und illusorisch. Es ist das Versprechen des Paradieses... (mehr)
10.10.2015, 11:45 Uhr
Ulrich Hoenisch, Rheinbach
Dipl.Forstwirt, MinR a.D., Langjähriger Einsatz in Nord- und Westafrika
Für nachhaltige Waldbewirtschaftung kämpften wir (BReg und EU) seit der RIO-Konferenz 1992, mit mäßigem Erfolg. Die Waldflächen und Tropenhölzer sind wirtschaftlich zu wertvoll, um sie vor dem gierigen Zugriff der jeweiligen Regierungen wirkungsvoll... (mehr)
09.10.2015, 22:34 Uhr
Marcel Hardrath, Nordhausen
Regional Project Officer südliches Afrika, CAO, Geschäftsfüh, Früherer Mitarbeiter der Fnst, Unternehmer in Südafrika...
1. Die Ziele sind keine SMART-Objectives, allein im Bereich der Konsumgüter solle erst einmal gezeigt werden, wie diese messbar gemacht werden können.

2. Es fehlt die Unabhängigkeit von ausländischen Zahlungen bzw. Finanzhilfen. Wenn es um Nachhaltigkeit... (mehr)
09.10.2015, 19:44 Uhr
Volker Franzen, Meckenheim
Kommunikationsberater, Vom Thema der Diplom-Arbeit bis zur Funktion als Sprecher
Meine Meinung in aller Kürze
Positiv:
• Es ist großartig, dass sich alle Mitglieder in der Generalversammlung der UN am 25.9.2015 einig waren über gemeinsame „Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs)“ für den Zeitraum 2016 bis 2030.
• Anders als bei den MDGs, die vor allem auf die EL abzielten, sollen die SDGs für alle Länder verpflichtend gelten.
• Die Nachhaltigkeit steht dabei klar im Vordergrund.

Kritisch:
• Der Fokus auf die Entwicklungsländer geht verloren. Die Aufgabe, die großen Probleme wie Armut, mangelnde Gesundheitsversorgung, Bildungsdefizite beispielsweise in den Staaten Afrikas zu bekämpfen, wird auf diese Weise stark relativiert.
• 17 Ziele (und 169 Unterziele) sind gegenüber den 8 MDGs vor allem unter kommunikativen Aspekten kein wirklicher Fortschritt. 3 oder 4 Ziele lassen sich weltweit vermitteln, die Menschen können sie im Kopf behalten - 17 Ziele nicht. Das BMZ selbst hat beispielsweise auf seiner Webseite die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung auf 6 (!) Zielsetzungen heruntergebrochen; warum wohl?
• Die Ziele sind zum Teil unrealistisch. Ziel 10 lautet beispielsweise: „Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern“. Die aktuellen Ereignisse auf der Welt zeigen, wie weltfremd ein solches Ziel ist. Regierungen und Parlamente können das Ziel nicht in Handlungen umsetzen. Es bleibt eine Vision, vielleicht auch eine Illusion.
• „Inklusiv“ scheint das Lieblingswort in der Ausformulierung mehrerer Ziele zu sein. Wenn man weiß, was sich hinter diesem Wort als komplexe Aufgabe für eine Gesellschaft verbirgt, dann ist das bereits ein alles überwölbendes „Mega-Ziel“. Das alleine wäre Aufgabe genug.
• Die Debatte in NY drehte sich dann auch wieder mal um mehr Geld; u.a. um die „…Verpflichtung, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe einzusetzen“ (O-Ton von Bundeskanzlerin Merkel in NY). Der Etat des BMZ soll weiter deutlich aufgestockt werden. Wie die Äußerungen der letzten Tage zeigen, ist diese Haltung sehr stark von den Flüchtlingsströmen nach Europa geprägt und von der Illusion, man könne mit mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit die Fluchtursachen bekämpfen. Doch Syrien, Irak und Libyen bekommen gegenwärtig natürlich gar keine EZ-Mittel. Und der Kampf gegen den IS – einer der Hauptfluchtgründe in dieser Region - lässt sich nicht mit EZ-Mitteln führen. Die Unterstützung der Kurden im Irak mit deutschen Waffen war da vermutlich erfolgreicher. Mehr Geld kann natürlich auch helfen; allerdings nicht bei der Bekämpfung der Fluchtursachen wie Krieg und Terror, sondern bei der Verbesserung der Lebensbedingungen für die Flüchtlinge in den riesigen Flüchtlingscamps in der Türkei, in Jordanien und im Libanon. Aber zu dieser Erkenntnis gelangt man bedauerlicherweise in der EU erst jetzt allmählich.