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sam, 3 Mai 2014 - 14:04

Volker Seitz, Bonn
17 Jahre in 7 afrikanischen Ländern tätig
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Herr Karpiniec fragte nach positiven Beispielen.Das Songhai Centre in Porto Novo in Benin und seinen Gründer Pater Godfrey Nzamujo kannte ich zu meiner Zeit in Benin sehr gut. Allerdings hat dieses hervorragende Projekt erfreulicherweise nichts mit Entwicklungshilfe zu tun, sondern es ist ein Projekt das aus Eigeninitiativen entstanden ist. Ich habe es oftmals besucht, denn es baut das Selbstbewusstsein und das Eigenwertgefühl der Menschen auf. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Pater Godfrey Nzamujo mir schon vor Jahren gesagt, dass man den Afrikanern nicht helfen muss, weil sie ja ach so arm sind. Es würde schon reichen, wenn man sie in Ruhe lässt.
Sabab Lou www.sabab-lou.de. ist aus meiner Sicht eine beispielhafte zivilgesellschaftliche Initiative, die durch gezielte unternehmerische, Arbeit schaffende Initiativen dazu beiträgt, die Potenziale junger Afrikanerinnen und Afrikaner zur Entfaltung zu bringen. Vor allem freut mich, dass Sieinsbesondere Frauen den Weg in ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Gemeinschaften, in denen Frauen über eigenes Geld verfügen, verändern sich zum Positiven: die Ernährungs- und Gesundheitslage ihrer Kinder verbessert sich und, ganz nebenbei, führt es auch zu dem Anspruch, Rechte zu haben.Die African Medical and Research Foundation(AMREF) baut seit 1957 einen Basisgesundheitsdienst in Ostafrika auf. Allein die Tatsache, dass von den 700 Mitarbeitern 95 % von AMREF ausgebildete Afrikaner sind zeigt, dass richtige Lösungen gefunden wurden: Afrikaner helfen Afrikanern. Die "Flying Doctors” wie sie auch genannt werden, betreuen über 240 Krankenstationen. Rund 20 000 Krankenschwestern wurden von ihnen ausgebildet.
Vielen Afrikanern ist es nicht möglich das Studium ihrer Kinder eigenständig zu finanzieren. Hier hilft u.a. der Verein ZIKOMO("Danke”) in Graz. Es werden afrikanische Studenten und Studentinnen in ihren Heimatländern gefördert. Studienbezogene Kosten werden übernommen. (www.zikomo.at) Die Überwindung der Bildungsarmut bedeutet besonders für die Frauen Selbstvertrauen und eine Chance ihre Situation dauerhaft zu ändern. Mit diesen so genannten Sur Place Stipendien kann auch der Abwanderung des hochqualifizierten akademischen Nachwuchses aus ökonomischen Gründen entgegen gewirkt werden. Auf diese künftigen Fach-und Führungskräfte, insbesondere im naturwissenschaftlich technischen Bereich, sind die Länder dringend angewiesen.Ich bin der Meinung , dass staatliche Hilfe stark zurückgefahren werden sollte. Es sollten nur noch in wenigen Ländern eigene Anstrengungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft unterstützt werden. Bildung spielt eine enorm wichtige Rolle in der Armutsbekämpfung; nur wer lesen, schreiben und rechnen kann, kennt seine Rechte und kann sie einfordern, nur er hat die Chance, eine besser bezahlte Arbeitsstelle zu finden.