Doch Frau Hirsch. Selbstverständlich gibt es gute Beispiele. Ruanda ist z.B. ein Vorzeigestaat. Ich habe dies in meinem Buch, Interviews und zahlreichen Artikeln hervorgehoben: Der Präsident von Ruanda, Paul Kagame hat eine Vorstellung von der Zukunft seines Landes und davon wie Wachstum und Jobs geschaffen werden. Er ist ein Praktiker und Macher. Seine Ideen und Fähigkeiten kommen vorwiegend durch Probieren und Abschauen in Asien zustande.Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen sind ausreichend kalkulierbar. Es gibt ein Funktionsfähiges öffentliches Finanzmanagement. Die Reformen werden dem Land nicht von außen auferlegt, sondern wurden von der ruandischen
Regierung und der Verwaltung selbst entwickelt. Die erheblichen Fortschritte in Ruanda werden nicht wegen sondern trotz der
Entwicklungshilfe gemacht. Ruanda ist keine Demokratie, wie sie uns gefällt, es gibt keine Zivilgesellschaft, keine Opposition. Das
wird gerechtfertigt mit der notwendigen Versöhnung des ethnisch immer nochgespaltenen Landes. Aber es ist ein Staat, der aufgrund von hoher
Eigenverantwortlichkeit, einer autonomen Steuerbehörde , einer fiskalischen Dezentralisierung, einem unabhängigen
Rechnungshof, mit stabilen Rechtsregeln für die Wirtschaft, der Förderung der Frauen wesentlich besser vorankommt als die meisten
anderen Staaten in Afrika. Vor allem arbeitet die Regierung nicht gegen die Interessen der Bevölkerung.Die Weltbank zeichnete Ruanda in ihrem jährlichen "Doing Business" Bericht zum zweiten Mal in Folge als weltweiten führenden Reformer aus. Statt 16 Tage wie im
Jahr 2008 benötigt ein Investor heute noch 3 Tage für die Eröffnung eines Betriebs. Die Betriebseröffnungen stiegen folglich von 700
pro Jahr auf über 3000.
Die Frauen sind in Ruanda besser ausgebildet und sie bekommen deshalb weniger und gesündere Kinder. Politik beginnt in Ruanda
mit dem Nachdenken darüber, ob und wie man Ziele erreichen kann. Im afrikanischen Maßstab ist es einmalig: es gibt Sicherheit in
allen Teilen Landes, die Schulpflicht und eine allgemeine Krankenversicherung wurden eingeführt. Ruanda ist das einzige Entwicklungsland , in dem es gelang, eine Gesundheitsversicherung flächendeckend einzuführen, in der 91 Prozent der Bevölkerung 2010 versichert waren. Es kam
zu einer Senkung der Malariasterblichkeit und die ärztliche Versorgung der Mütter und Säuglinge wurde erheblich verbessert.
Ruanda erhielt Ende September in New York den "Future Policy Award 2011†für die Schaffung einer gesunden Umwelt durch sein vorbildliches Waldschutzprogramm bei dem der Schutz des Waldes, massive Aufforstungsaktionen und staatliche Ausbildungsprogramme zur nationalen Priorität erklärt wurden. Der Zuwachs der Waldfläche in den letzten zwei Jahrzehnten ist in Ruanda um 37 % gestiegen.
Abzuwarten bleibt ob der Staatschef im Einklang mit der Verfassung im Jahre 2017 mit nur 60 Jahren abtreten wird.
Sun, 8 Jan 2012 - 18:48
Doch Frau Hirsch. Selbstverständlich gibt es gute Beispiele. Ruanda ist z.B. ein Vorzeigestaat. Ich habe dies in meinem Buch, Interviews und zahlreichen Artikeln hervorgehoben: Der Präsident von Ruanda, Paul Kagame hat eine Vorstellung von der Zukunft seines Landes und davon wie Wachstum und Jobs geschaffen werden. Er ist ein Praktiker und Macher. Seine Ideen und Fähigkeiten kommen vorwiegend durch Probieren und Abschauen in Asien zustande.Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen sind ausreichend kalkulierbar. Es gibt ein Funktionsfähiges öffentliches Finanzmanagement. Die Reformen werden dem Land nicht von außen auferlegt, sondern wurden von der ruandischen
Regierung und der Verwaltung selbst entwickelt. Die erheblichen Fortschritte in Ruanda werden nicht wegen sondern trotz der
Entwicklungshilfe gemacht. Ruanda ist keine Demokratie, wie sie uns gefällt, es gibt keine Zivilgesellschaft, keine Opposition. Das
wird gerechtfertigt mit der notwendigen Versöhnung des ethnisch immer nochgespaltenen Landes. Aber es ist ein Staat, der aufgrund von hoher
Eigenverantwortlichkeit, einer autonomen Steuerbehörde , einer fiskalischen Dezentralisierung, einem unabhängigen
Rechnungshof, mit stabilen Rechtsregeln für die Wirtschaft, der Förderung der Frauen wesentlich besser vorankommt als die meisten
anderen Staaten in Afrika. Vor allem arbeitet die Regierung nicht gegen die Interessen der Bevölkerung.Die Weltbank zeichnete Ruanda in ihrem jährlichen "Doing Business" Bericht zum zweiten Mal in Folge als weltweiten führenden Reformer aus. Statt 16 Tage wie im
Jahr 2008 benötigt ein Investor heute noch 3 Tage für die Eröffnung eines Betriebs. Die Betriebseröffnungen stiegen folglich von 700
pro Jahr auf über 3000.
Die Frauen sind in Ruanda besser ausgebildet und sie bekommen deshalb weniger und gesündere Kinder. Politik beginnt in Ruanda
mit dem Nachdenken darüber, ob und wie man Ziele erreichen kann. Im afrikanischen Maßstab ist es einmalig: es gibt Sicherheit in
allen Teilen Landes, die Schulpflicht und eine allgemeine Krankenversicherung wurden eingeführt. Ruanda ist das einzige Entwicklungsland , in dem es gelang, eine Gesundheitsversicherung flächendeckend einzuführen, in der 91 Prozent der Bevölkerung 2010 versichert waren. Es kam
zu einer Senkung der Malariasterblichkeit und die ärztliche Versorgung der Mütter und Säuglinge wurde erheblich verbessert.
Ruanda erhielt Ende September in New York den "Future Policy Award 2011†für die Schaffung einer gesunden Umwelt durch sein vorbildliches Waldschutzprogramm bei dem der Schutz des Waldes, massive Aufforstungsaktionen und staatliche Ausbildungsprogramme zur nationalen Priorität erklärt wurden. Der Zuwachs der Waldfläche in den letzten zwei Jahrzehnten ist in Ruanda um 37 % gestiegen.
Abzuwarten bleibt ob der Staatschef im Einklang mit der Verfassung im Jahre 2017 mit nur 60 Jahren abtreten wird.