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Sun, 1 Jan 2017 - 18:44

Kurt Gerhardt, Köln
Mitinitiator des Bonner Aufrufs
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Kommentar zu "Hühnchen aus Holland", SZ 30.12.2016
siehe Neues

Die Autoren erwecken den Eindruck, dass die Subventionen, die die EU der hiesigen Landwirtschaft zahlt, das wesentliche Problem seien - und übersehen dabei, dass das wirkliche Problem
woanders liegt: Auch ohne Subventionen wäre die deutsche Landwirtschaft in der Lage, Hähnchenteile zu Preisen zu exportieren, gegen die afrikanische Hähnchen keine
Chancen hätten. Der Grund, der von fast allen Kritikern nicht beachtet wird, ist das enorme Gefälle der Produktivität.
Die europäische Landwirtschaft arbeitet hochproduktiv, die afrikanische auf einem Niveau, das es bei uns vor ein paar hundert Jahren gegeben hat.

Zweitens schreiben die Autoren, dass die EPAs (Wirtschaftspartnerschaftsabkommen), über die seit langem verhandelt wird, "eine fast vollständige gegenseitige Marktöffnung" vorsehen.
Die "Gegenseitigkeit " sieht so aus, dass die EU den Vertragspartnern ihre Märkte sofort und zoll- und quotenfrei für alle Produkte öffnet. Die afrikanischen Partner öffnen ihre Märkte teilweise und allmählich, über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren. Außerdem können sie viele „empfindliche Produkte“, wie landwirtschaftliche, von dieser Marktöffnung ausklammern.