Zur Buchbesprechung von Gerd Müllers Buch vgl. Neues 28.07.2020 (Mein Kommentar an die FAZ):
Professor Freytag bescheinigt Minister Müller "eine tiefe Kenntnis des Kontinents" weil er 42 Länder besucht hat. In der Tat hat er diese Reisen unternommen, aber immer als Staatsgast, dem eine falsche Realität vorgegaukelt wird. Auch von den dort präsenten deutschen Organisationen. Minister kommen nach meinen langjährigen Erfahrungen nie über Staatsessen und internationale Konferenzräume hinaus. Schon für einen einfachen MdB wird bei seinen Reisen der rote Teppich ausgerollt. Wie soll sich da bei ihm ein korrektes Bild über die Entwicklungen eines Landes ergeben. Minister Müller meint "wir " müßten die Dinge in Afrika in Ordnung bringen- eine abstruse Vorstellung, die, wie nicht nur ich aus Erfahrung weiß, Abhängigkeit von unserer Hilfe fördert und eigenständige Entwicklung verhindert.
Nun zur Überschrift "Streibar für die Schwächsten". Frau Veye Tatah (geboren in Kamerun) schreibt gerade in ihrem Editorial für ihr Magazin Africa Positive: "Ausgerechnet Kamerun ist eines der Länder, die das volle Vertrauen von Bundesminister Gerd Müller vom BMZ genießen. Ein Land, das seit Jahren den Korruptionsindex toppt und seit fast vier Jahren Massaker an der eigenen Bevölkerung verübt. Trotzdem fließt stetig unser Steuergeld im Namen der Entwicklungszusammenarbeit dorthin, der Menschenrechtssituation zum Hohn." Ich verstehe auch nicht warum andere hochkorrupte Länder wie die Demokratische Republik Kongo (Korruptionsindex von Transparency International 168 ), Kongo Brazzaville ( TI Index 165), Tschad ( 162 ) und Mosambik (146 ) weiter unterstützt werden. Wer Korruption duldet, der kämpft nicht für die Schwächsten.
Sun, 23 Aug 2020 - 13:57
Zur Buchbesprechung von Gerd Müllers Buch vgl. Neues 28.07.2020 (Mein Kommentar an die FAZ):
Professor Freytag bescheinigt Minister Müller "eine tiefe Kenntnis des Kontinents" weil er 42 Länder besucht hat. In der Tat hat er diese Reisen unternommen, aber immer als Staatsgast, dem eine falsche Realität vorgegaukelt wird. Auch von den dort präsenten deutschen Organisationen. Minister kommen nach meinen langjährigen Erfahrungen nie über Staatsessen und internationale Konferenzräume hinaus. Schon für einen einfachen MdB wird bei seinen Reisen der rote Teppich ausgerollt. Wie soll sich da bei ihm ein korrektes Bild über die Entwicklungen eines Landes ergeben. Minister Müller meint "wir " müßten die Dinge in Afrika in Ordnung bringen- eine abstruse Vorstellung, die, wie nicht nur ich aus Erfahrung weiß, Abhängigkeit von unserer Hilfe fördert und eigenständige Entwicklung verhindert.
Nun zur Überschrift "Streibar für die Schwächsten". Frau Veye Tatah (geboren in Kamerun) schreibt gerade in ihrem Editorial für ihr Magazin Africa Positive: "Ausgerechnet Kamerun ist eines der Länder, die das volle Vertrauen von Bundesminister Gerd Müller vom BMZ genießen. Ein Land, das seit Jahren den Korruptionsindex toppt und seit fast vier Jahren Massaker an der eigenen Bevölkerung verübt. Trotzdem fließt stetig unser Steuergeld im Namen der Entwicklungszusammenarbeit dorthin, der Menschenrechtssituation zum Hohn." Ich verstehe auch nicht warum andere hochkorrupte Länder wie die Demokratische Republik Kongo (Korruptionsindex von Transparency International 168 ), Kongo Brazzaville ( TI Index 165), Tschad ( 162 ) und Mosambik (146 ) weiter unterstützt werden. Wer Korruption duldet, der kämpft nicht für die Schwächsten.