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Sun, 21 Jun 2015 - 20:58

Wilfried Hoffer, Frankfurt
3 Jahre Marokko, 14 Jahre Mali
Posting

Ich reagiere auf die Äußerung zu: Sonderinitiative "EineWelt ohne Hunger" und habe mir die Erläuterungen dazu angesehen. Was beim Minister immer wieder auffällt ist sein übergrosser Anspruch. Einmal abgesehen davon, dass die Rede von der EinenWelt wesentlich mehr Wunschdenken als Realitätssinn erkennen lässt - warum muss es gleich die ganze Welt sein? Auch Afrika ohne Hunger wäre ein Ziel, an dem sich die deutsche EZ gehörig übernähme. Der Wunsch danach ist ehrenwert, mehr nicht.
Aber zur Sonderinitiative: dazu werden 6 Aktionsfelder angeführt: Ernährungssicherung; Vermeidung von Hungersnöten und Stärkung der Widerstandsfähigkeit;
Innovation im Agrar- und Ernährungssektor;
Strukturwandel im ländlichen Raum;
Schutz natürlicher Ressourcen und Bodenrehabilitierung;
Sicherer und fairer Zugang zu Ressourcen und Land.
Unter der Überschrift Dafür steht die Sonderinitaive werden dann Forderungen oder Absichtserkläriungen formuliert wie:
Alle Menschen müssen Zugang zu ausreichender und gesunder Nahrung haben. Oder: Die Landwirtschaft muss produktiver werden, aber gleichzeitig die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Artenvielfalt erhalten. etc.
Stellt sich mir natürlich die Frage nach der Umsetzung. Dazu heisst es u.a. Afrika ist der regionale Handlungsschwerpunkt und zur Steigerung der Wirksamkeit "wurden zehn "ernährungsunsichere Kernländer"...identifiziert." In fünfen soll "die gesamte Bandbreite des entwicklungspolitischen Instrumentariums zum Einsatz" kommen, in den anderen soll "die multilaterale und die nicht staatliche Entwicklungs-zusammenarbeit sowie die strukturelle Übergangshilfe verstärkt" werden. Die Auswahl stelle eine Richtschnur dar, die ein Engagement in anderen Ländern nicht völlig ausschliesse.
Was getan werden soll, um "Landwirtschaft an die Auswirkungen des Klimawandels an[zu]passen" oder "Faire und sichere Landeigentums- und Landnutzungsrechte [zu] fördern" bleibt offen und somit kann die mögliche Wirkung der Sonderinitative nicht eingeschätzt werden.
Fazit: weitgehend sinnvolle Vorhaben und Wünsche. Wo ein Wille ist, mag auch ein Weg sein - aber welcher?