Beitrag vom 06.05.2019
FAZ
Mehr als 1000 Tote durch Ebola im Osten Kongos
KINSHASA, 5. Mai (dpa). Nothelfer bekommen die Ebola-Epidemie im Osten Kongos wegen der prekären Sicherheitslage nicht in den Griff. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf mindestens 1019, wie das Gesundheitsministerium am Samstagabend mitteilte. Der Ausbruch hatte im vergangenen August begonnen und ist der folgenschwerste seit der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika 2014/2015. Dort kamen damals mehr als 11000 Menschen ums Leben.
Die Epidemie in den kongolesischen Provinzen Nord-Kivu und Ituri – unweit der Grenzen zu Uganda und Ruanda – ist nur schwer einzudämmen, weil in der Region zahlreiche Milizen aktiv sind. Es gab wiederholt Angriffe auf Ebola-Zentren. Danach wurde der Hilfseinsatz zumeist zeitweise ausgesetzt, um die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. In dieser Zeit stieg die Zahl der Neuerkrankungen wieder an. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für Helfer machen es zudem schwerer, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Der Exekutivdirektor des WHO-Nothilfeprogramms, Michael Ryan, sagte am Freitag in Genf, jeder Fortschritt bei der Bekämpfung der Epidemie werde durch Rückschläge wie Angriffe Bewaffneter auf Behandlungszentren zunichtegemacht. Politische Gruppen und bewaffnete Milizen streuten falsche Gerüchte über den Einsatz der Nothelfer, um die Ebola-Krise für ihre eigenen Zwecke auszunutzen.