Beitrag vom 12.02.2021
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Afrika-ABC in Zitaten: Weiße Schwiegertochter / Westliche Kultur / Westliche Vermittler (33)
von Volker Seitz
Weiße Schwiegertochter
In Mariama Bas Roman „Der scharlachrote Gesang“ (deutsch Fischer TB 1994) ist Yaye Khady traurig, dass sie eine weiße Schwiegertochter bekommt: „Welch ein Unterschied zwischen einer Negerin und einer Toubab als Schwiegertochter! Eine Negerin kennt und akzeptiert die Rechte der Schwiegermutter. Sie tritt ein in eine Hausgemeinschaft mit der Absicht, dort eine Ablösung anzutreten. Die Schwiegertochter bereitet der Mutter ihres Mannes ein Nest aus Achtung und Ruhe. Die Schwiegermutter nutzt ihre nie in Frage gestellten Privilegien voll aus und befiehlt, überwacht, fordert. Sie eignet sich den größten Teil des Einkommens ihres Sohnes an. Die Haushaltsführung lässt sie nicht gleichgültig und sie hat ein Wort mitzureden bei der Erziehung ihrer Enkelkinder.“ (S. 90)
„Eine Weiße ist keine Bereicherung für eine Familie. Sie macht sie im Gegenteil ärmer, indem sie ihre Einheit zerstört. Sie integriert sich nicht in die Gemeinschaft. Sie sondert sich ab und nimmt bei ihrer Flucht ihren Mann mit. Hat man je gesehen, dass eine Weiße Hirse stampft oder Wassereimer schleppt? Im Gegenteil, die Weiße nutzt die anderen aus: Man macht für sie die Arbeit, die sie nicht gewohnt ist!“ (S. 91)
Westliche Kultur
Ayaan Hirsi Ali, 1969 in Mogadischu, Somalia, geboren, gab am 24.1.2020 NZZ-Online ein Interview. Sie hält nichts davon, wenn westliche Eliten ihre eigene Kultur schlechtmachen und stattdessen fremde Kulturen idealisierten. „Aber ich spiele ihr Spiel nicht mit. Ganz einfach: Ich weigere mich, das Opfer zu sein, das sie in mir sehen wollen. Würde ich es spielen, könnte ich alles bekommen, was ich will. Denn die akademischen Amerikaner sind geradezu besessen von den Themen Rasse und Sklaverei. Wenn ich sie daran erinnere, dass auch die Sklaverei eine Lieferkette kennt, hören sie weg und wechseln das Thema. Wo ich herkomme, wissen das alle: Auch Afrikaner versklaven Afrikaner, das war im 18. Jahrhundert so, als afrikanische Helfershelfer den Sklavenhändlern zuarbeiteten, und es ist heute so. Rassismus und Sklaverei zählen zum Schlimmsten, was die Menschen tun, seit es sie gibt, aber sie sind keine westliche Spezialität. Eine westliche Spezialität ist allerdings ein Leben in Freiheit.“ (…)
„Ich sage frei heraus, was ich denke: Die westliche Kultur mit ihrer Entdeckung der Freiheit ist allen anderen Kulturen überlegen, in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart. Sie hat es zustande gebracht, die Unterdrückung der Frau, den Feudalismus und das Stammesdenken zu überwinden. Sie hat gesellschaftliche Offenheit, politische Freiheit, technische Innovation und wirtschaftlichen Wohlstand geschaffen. Ich leugne nicht, dass andere Kulturen ebenfalls ihr Besonderes und Wertvolles haben – aber die Freiheit der westlichen Kultur ist für alle Menschen von unschätzbarem Wert. Das sage ich als gebürtige Somalierin. Und das hören die linksliberalen Eliten nicht gerne.“
Westliche Vermittler
Alain Mabanckou sagte im Februar 2009 einem Interview mit französischen Zeitung „Jeune Afrique“: „Man kann immer mit dem Finger auf den Westen zeigen, aber wir sind auch für unsere eigenen Unglücke verantwortlich. Wir suchen immer den westlichen Vermittler, der die Lösung bringen soll. Ich gehöre zu denen, die zuerst die afrikanischen Fehler sehen.“