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Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 29.08.2013

Spiegel Online

Mode aus Nigeria

Erfolg made in Afrika

Beyoncé trägt sie, Rihanna und Michelle Obama ebenfalls: Kreationen nigerianischer Designer sind bei Promis ebenso der Renner wie bei Afrikas Mittelschicht. Inzwischen kopieren die Modeschöpfer nicht mehr den westlichen Stil, sondern setzen eigene Trends.

Lagos - Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos wird für den internationalen Modemarkt immer wichtiger. Eine neue Riege junger Designer schneidert, um Afrikas wachsende Mittelschicht einzukleiden - und nicht nur die. Denn der Mix aus afrikanischer Tradition und zeitgemäßem Design verkauft sich auch international gut.

Weltstars wie die Sängerinnen Beyoncé und Rihanna oder Hollywood-Schauspielerin Kerry Washington haben die Outfits nigerianischer Designer für sich entdeckt. Die als Stilikone bekannte First Lady der USA, Michelle Obama, trug bei der jüngsten Reise nach Südafrika eine Bluse der nigerianischen Designerin Maki Oh.

Oh beschreibt ihre Kollektion als "bunt und auffällig, echt afrikanisch", jüngst wurde sie von der US-Modeszene entdeckt, 2012 präsentierte sie ihre Entwürfe bei der Fashion Week in New York. Die 26-Jährige bezieht das Vermächtnis ihres Landes mit ein, wenn sie ihre Fabrikate per Hand mit indigofarbenen Blättern färbt und die Muster mit einer Paste aus Maniokpflanzen bemalt. "Adire" heißt das traditionelle Verfahren.

Die britische Schauspielerin Thandie Newton ist ein Fan der Kollektion Jewel By Lisa. Deren Schöpferin Lisa Folawiyo wurde berühmt als die erste Designerin, die Westafrikas typische batik-gemusterte Stoffe - genannt Ankara - mit Perlen, Pailletten und Kristallen verzierte und die traditionelle Kleidung modernisierte.

Die Begeisterung für die nigerianische Ware hat es auch geschafft, dass Designer allmählich davon abkommen, den westlichen Stil zu kopieren. Mittlerweile läuft es auch andersherum: So hat sich die US-Sängerin Gwen Stefani die typisch nigerianischen Muster an Minikleidern, Hosen oder bauchfreien Shirts in ihrem Label L.A.M.B. zu eigen gemacht - mit klarer Inspiration aus Westafrika.