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Korruptionsskandal um Coronahilfe erschüttert Südafrika

Südafrika
Deutsches Ärzteblatt Kapstadt – In Südafrika hat die Coronakrise offenbar eine neue Welle von Korruption und Steuermissbrauch losgetreten. Einem Bericht der südafrikanischen Sunday Times zufolge, sollen „skrupellose Beamte und Unternehmen“ mehrere Milliarden Rand eingestrichen ha­ben. Die Mittel seien ursprünglich für den Kampf gegen die Seuche gedacht gewesen, hieß es weiter. Die dubiosen Geschäfte mit der Regierung belaufen sich demnach auf umgerech­net 113 Millionen Euro. Die Enthüllungen kommen drei Tage nach einer Rede von Präsident Cyril Ramaphosa im Staatsfernsehen, in der dieser ein hartes Durchgreifen ankündigte. „Korruption gefährdet Leben“ und „Südafrikaner verdienen nicht weniger als volle Rechenschaft von ihren ge­wählten Vertretern“, erklärte der Staatschef. Um den Korruptionsring aufzudecken, würden Sonderermittler eng mit Klägern und Steu­erfahndern zusammenarbeiten. Unter anderem ermitteln die Behörden den Angaben zu­folge gegen Unternehmen, die unrechtmäßig Schutzausrüstung verkauft hätten, und ge­gen Kriminelle, die Arbeitslose während der Pandemie um finanzielle Nothilfe betrogen hätten. Lokale Gesundheitsbehörden berichteten vor dem er­warteten Gipfel im August von einem Bettenmangel in Krankenhäusern. Infizierte seien trotz kritischen Zustands nach Hause geschickt worden. © kna/aerzteblatt.de