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Beitrag vom 06.08.2013

Die Presse/Wien

Privatbanken nehmen Afrika ins Visier

Die Zahl der afrikanischen Dollarmillionäre stieg im Vorjahr um zehn Prozent auf 140.000.

New york/Bloomberg/Red. Barclays, Citigroup und UBS haben eine neue Zielgruppe ins Visier genommen: afrikanische Millionäre. Die schnell wachsenden Volkswirtschaften des Kontinents bringen immer mehr Wohlhabende hervor. An der Spitze befindet sich der Zementmogul Aliko Dangote, dessen persönliches Vermögen seit Jahresbeginn um 6,7 Mrd. Dollar hochgeschnellt ist, wie aus dem Bloomberg Billionaires Index hervorgeht. Damit nimmt der Nigerianer die Nummer 31 in der Liste der reichsten Menschen der Welt ein. Mit einem Vermögen von 21,3 Mrd. Dollar stellt er Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit 18 Mrd. Dollar in den Schatten.

Die Zahl der Afrikaner mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Million Dollar kletterte 2012 um 9,9 Prozent auf 140.000, wie aus einem Bericht von Cap Gemini und der Royal Bank of Canada hervorgeht. Etwa 42 Prozent der Millionäre in Afrika und dem Nahen Osten geht es dem Bericht nach vor allem darum, Vermögen anzuhäufen. Dieser Anteil ist höher als in Nordamerika, Europa oder Asien (dort ist der Anteil derer, die ihr Vermögen primär erhalten wollen, höher).

Aufsichtsbehörden am Wort

"Das Wachstum hat zur Folge, dass Sparguthaben-Pools in Ländern wie Nigeria, Kenia und Ghana entstehen", sagt Thabo Khojane, Managing Director von Investec Asset Management in Kapstadt. "Ich glaube nicht, dass die Probleme Afrikas gelöst sind, aber der Trend geht zweifellos in die richtige Richtung. Ich bin optimistisch für Afrika."

Die Barclays Africa Group baut derzeit ihre Vermögensverwaltung in Südafrika aus. In welchem Ausmaß die Expansion erfolgen wird, hängt nicht zuletzt von den Aufsichtsbehörden in Kenia, Ghana und Mauritius ab, sagt Barclays-Africa-Chefin Maria Ramos. Auch die Schweizer UBS hat angekündigt, ihr Afrika-Geschäft ausbauen zu wollen.