Skip to main content
For a different development policy!

Beitrag vom 27.12.2013

tagesschau.de

Entwicklungsminister strebt WTO-Reform an

Müller fordert Umdenken im Welthandel

Der neue Entwicklungsminister Gerd Müller strebt eine grundlegende Reform der Welthandelsorganisation WTO an. In dieser werde zu stark mit dem alleinigen Ziel eines freien Welthandels diskutiert, sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". "Wir müssen aber ökologische und soziale Standards weltweit zur Basis des Handels machen", so Müller. Vor allem Rechte von Frauen und Kindern müssten in diesem Zusammenhang gestärkt werden.

Folgen des Bevölkerungswachstums

Die größte Herausforderung sei die wachsende Weltbevölkerung. Jeden Tag wachse die Welt um 200.000 Menschen. "Diese Menschen wollen nicht nur essen, sie hinterlassen auch einen ökologischen Fußabdruck. Das hat gewaltige Folgen", sagte er.

Bundesentwicklungsminister Müller will sich für mehr Nachhaltigkeit im Welthandel einsetzen.

Deutschland wolle deshalb stärker dazu beitragen, fruchtbares Land in Entwicklungsländern produktiver zu nutzen. Der Schutz von Ressourcen wie Böden, Wasser und Luft müsse auch zu einem der zentralen Nachhaltigkeitsziele werden, die derzeit innerhalb der Vereinten Nationen ausgehandelt werden - neben Klimaschutz und einer "verantwortbaren Energiepolitik", so Müller.

Streit mit dem Außenamt?

Die Durchsetzung der Nachhaltigkeitsziele sieht Müller als eine Aufgabe seines Ministeriums. Schließlich befasse sich sein Entwicklungsministerium schon seit Jahrzehnten mit Fragen der Nachhaltigkeit. Bisher sieht sich das Außenministerium als federführend bei den Verhandlungen innerhalb der WTO. Ein Konflikt mit dem neuen Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist daher nicht ausgeschlossen.