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Beitrag vom 28.07.2025

KNA

Insgesamt 43 Tote: Papst bestürzt nach Anschlag auf Kirchengemeinde

Vatikanstadt/Kinshasa ? Niedergemetzelt während einer Gebetswache in einer katholischen Kirche: Laut Berichten ermordeten in der Nacht auf Sonntag Islamisten zahlreiche Menschen im Osten des Kongo. Papst Leo XIV. zeigt sich bestürzt.

Mit "Bestürzung und tiefem Schmerz" hat Papst Leo XIV. auf das Blutbad mit vielen Toten in einer Kirche im Osten des Kongo reagiert. Er teile die Trauer der Familien und der christlichen Gemeinschaft und versichere ihnen seine Nähe, heißt es am Montag in einem Beileidstelegramm aus dem Vatikan. Angesichts dieser Tragödie sei ein größerer Einsatz für die Menschen in der Region geboten. Der Papst bittet Gott, "dass das Blut dieser Märtyrer ein Samen für Frieden, Versöhnung, Geschwisterlichkeit und Liebe für das gesamte kongolesische Volk" werde.

Berichten zufolge hatten in der Nacht zu Sonntag Islamisten in Komanda zunächst Geschäfte und Lastwagen in Brand gesetzt. Dann seien 21 Menschen, die eine Gebetswache in einer katholischen Kirche hielten, überrascht und mit Stichwaffen niedergemetzelt worden. Weitere Leichen seien in niedergebrannten Häusern und Geschäften unweit der Kirche gefunden worden. Der kongolesische Sender Radio Okapi berichtet von insgesamt 43 Todesopfern. Die Attacke wird Rebellen der islamistischen Allied Democratic Forces (ADF) aus dem Nachbarland Uganda zugeschrieben. Der Angriff erfolgte nach mehreren Monaten der Ruhe in der Region, in die zuletzt viele Vertriebene zurückgekehrt seien.

Meier: Gewalt in grausamer Form zurückgekehrt

Auch Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), reagierte bestürzt. "Der Ostkongo kommt nicht zur Ruhe. Nachdem es zuletzt Zeichen der Hoffnung auf politische Entspannung gegeben hatte, ist die Gewalt in der Nacht zum Sonntag in grausamer Form zurückgekehrt", sagte der Augsburger Bischof laut einer Mitteilung der DBK (Montag). "Viele Menschen sind aus Furcht vor neuen Angriffen aus Komanda geflüchtet. Ich bitte Sie: Beten Sie mit mir für die ermordeten Menschen und ihre Angehörigen!", so Meier, der auch zum Gebet für den ganzen Osten des Kongos aufrief.

Das Hilfswerk missio Aachen zeigte sich am Montag ebenfalls tief erschüttert und forderte einen effektiveren Schutz für christliche Gemeinschaften im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Zuletzt zerstörte die ADF laut missio im Februar in Nord-Kivu eine protestantische Kirche und tötete mehr als 70 Menschen. Seit 2020 töteten die ADF und verwandte Gruppen laut EU-Parlament mehr als 2.000 Menschen. Missio-Sprecher Johannes Seibel: "Die Afrikapolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union muss besser auf die Gefahr des islamistischen Terrors in Ostafrika reagieren und mit den betroffenen Ländern gemeinsam Konzepte entwickeln, um den politischen Einfluss der Islamisten zu begrenzen." (tmg/KNA)