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Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 07.05.2019

General-Anzeiger Bonn

Bemerkenswerte Erkenntnisse

Ein Leserbrief zu den Berichten und dem Kommentar von Kristina Dunz zur Reise der Kanzlerin nach Afrika.

Es ist schon bemerkenswert, zu welchen großartigen Erkenntnissen man kommt, wenn man die Kanzlerin auf einer Reise in die Sahelstaaten Afrikas begleitet. So ist es Kristina Dunz offensichtlich auch ergangen.
Da liest man Sätze wie: „Die Straßen in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou sind staubig, die Sonne brennt vom Himmel, und schon auf dem kurzen Weg vom Flughafen zum Präsidentenpalast ist klar: Die deutsche Millionenhilfe für die Entwicklung des Landes ist ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Oder über die Republik Niger: „Dort leben Menschen in Hütten und waschen sich im dreckigen Fluss. Der Gegensatz zu Deutschland könnte nicht krasser sein.“ Das sind wahrhaftig unglaubliche Erkenntnisse, die man der Bevölkerung im Bonner Raum dringend mitteilen muss.
Wirklich interessant wäre gewesen, wenn Frau Dunz beispielsweise über den Niger berichtet hätte, dass dieses Land eines der ärmsten Länder der Welt ist, dass die Korruption extrem hoch ist und die politische Führung des Landes über beachtliche Vermögen verfügt.

Dass der Niger „Flüchtlinge aufnahm, die in Libyen gestrandet waren“, ist sicher lobenswert. Ob das schon die Hochachtung von Frau Merkel „für das Land und seinen Präsidenten Mahamadou Issoufou“ rechtfertigt, ist wohl eher fraglich. Diese Einschätzung der Kanzlerin färbt aber offensichtlich auf die Berichterstattung ab.

Volker Franzen, Meckenheim