Beitrag vom 04.08.2022
Kölnische Rundschau
Mali: Neue Probleme für Bundeswehr
Berlin. Neue Restriktionen der Regierung im westafrikanischen Mali erschweren die Einsatzbedingungen für die deutschen Soldaten dort weiter. Die Behörden entzogen jetzt die Überfluggenehmigung für den Militärtransporter A400M, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mitteilte. Nun könne eine lückenlose Rettungskette für das deutsche Kontingent der UN-Mission Minusma nicht mehr sichergestellt werden.
„Es wäre naiv zu glauben, dass wir es hier mit Zufällen oder Missverständnissen zu tun haben“, sagte FDP-Verteidigungspolitiker Alexander Müller. Er warnte: „Wenn die Bevölkerung uns als fremde Besatzer statt als ,Freund und Helfer‘ ansieht, nimmt die Gefährdung unserer Soldaten exponentiell zu.“
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 dreimal einen Militärputsch erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt.
Müller sagte, bei einem Abzug der UN-Friedensmission würde die Sahel-Region instabiler. Es drohten neues Leid sowie Flüchtlingsströme nach Europa. „Die russischen Söldner, auf die die Malier jetzt setzen, haben andere Interessen als Frieden, Stabilität und medizinische Versorgung. Auf der anderen Seite steht die Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten immer an oberster Stelle.“ (dpa)