Aller au contenu principal
Pour une autre politique de développement!

Angola – im Reich einer Clique

Angola
Achgut.com von Volker Seitz Angolas Staatspräsident José Eduardo dos Santos (75) ist seit 37 Jahren im Amt. Korruption und Unterdrückung prägen seinen Regierungsstil – vom Ölreichtum des Landes profitiert nur eine kleine Elite. Am 23. August 2017 will er nach der Wahl eines neuen Staatsoberhaupts zurücktreten. Nachfolger soll der bisherige Verteidigungsminister Joao Lourenco „JLo“ werden. In einem Gesetz, das am 28. Juni beschlossen wurde, wird dos Santos Straffreiheit für seine Handlungen während der Präsidentschaft zugesichert. Der Multimilliardär … Während die Präsidententochter Isabel für ihre Hochzeitsfeier rund drei Millionen Dollar ausgegeben hat, lebt die Mehrheit der 21 Millionen Angolaner in großer Armut. Isabel wird von Forbes mit 3,8 Milliarden US-Dollar Vermögen gelistet. „Candando“ heißt ihre Supermarktkette, in der die meisten Angolaner niemals einkaufen können. Aber statt in Angola zu investieren, bringt sie das Geld nach Portugal und in die Schweiz. „Human Rights Watch“ (HRW) berichtet von Dutzenden Milliarden Petro-Dollar, die an der Zentralbank vorbeigeschleust wurden. „Das zentrale Problem in Angola ist die komplette Abwesenheit von Transparenz“, so Peter Lewis, Professor für Afrikastudien an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA). … Die drittgrößte Volkswirtschaft des Kontinents, nach Südafrika und Nigeria, rangiert im Index für menschliche Entwicklung der UNO nur auf Rang 148 von 187 analysierten Ländern. … Trotz des Reichtums des Landes - die Wirtschaft wächst so stark wie nirgendwo sonst in Afrika - lebt immer noch mehr als die Hälfte der Angolaner unter der Armutsgrenze. Jeder dritte Erwachsene ist Analphabet, viele Haushalte haben weder Strom noch sauberes Wasser. Kinder des Präsidenten steuern das Land … In Angola trägt der Ölsektor - geprägt vor allem von dem Unternehmen Sonangol, das von der omnipräsenten Isabel dos Santos geführt wird - die Hälfte zum Bruttoinlandprodukt bei. Auf die Firma entfallen 95 Prozent der Exporte und 75 Prozent der Staatseinnahmen. Der Präsidentensohn José Filomeno „Zenú“ dos Santos verwaltet den milliardenschweren Öl-Fonds. Angola ist für China der zweitwichtigste Öllieferant. Nach dem Rückzug von dos Santos bleiben in Afrika noch die Langzeitherrscher Teodoro Obiang Nguema (Äquatorialguinea, ebenfalls 37 Jahre im Amt), Robert Mugabe (Simbabwe, 36 Jahre), Paul Biya (Kamerun, 34 Jahre), Yoweri Museveni (Uganda, 30 Jahre), Omar al Bashir (Sudan, 27 Jahre), und Idriss Déby Itno (Tschad, 26 Jahre). In drei anderen Republiken gibt es Erbfolge. Die 41 Jahre dauernde Präsidentschaft Omar Bongos in Gabun wird von seinem Sohn Ali Bongo fortgeführt. In Togo wurde 2005 nach dem Tod von Gnassingbé Eyadéma – nach 38 Jahren Regentschaft – sein Sohn Faure Gnassingbé „gewählt“. Auch in Kongo-Kinshasa folgte auf Laurent-Désiré Kabila sein Sohn Joseph Kabila. …