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Beitrag vom 07.08.2012

Nassauische Neue Presse

Clintons Mission in Afrika

USA wollen den wachsenden Einfluss Chinas zurückdrängen

Offiziell geht es Clinton in Afrika um Krisengebiete, Terrorgefahr und Demokratie. Im Hintergrund stehen geopolitische Motive.

Laszlo Trankovits (dpa)

Obwohl US-Außenministerin Hillary Clinton China mit keinem Wort erwähnte, lösten ihre Worte in Peking Empörung aus. Gleich zum Auftakt ihrer elftägigen Afrikareise hatte sie im Senegal den Afrikanern geraten, verlässliche Partnerschaften "mit verantwortungsbewussten Staaten" zu suchen. Washington setze sich für Demokratie und Menschenrechte ein, "auch wenn es einfacher und profitabler wäre wegzuschauen", sagte Clinton. Für andere Länder wäre Afrika "nur eine unerschöpfbare Quelle materieller Werte".

Die Reaktion kam prompt: "Billige Angriffe Clintons", schrieb die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua und kritisierte "die geheime Agenda Clintons". Ihre Reise ziele darauf, "aus amerikanischem Eigennutz einen Keil zwischen China und Afrika zu treiben".

Peking gibt Kredit

China helfe Afrika beim Ausbau der Infrastruktur, so die Agentur. Erst kürzlich kündigte Peking neue Kredite für Afrika in Höhe von 20 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) an. China hat die USA als Afrikas wichtigsten Wirtschaftspartner abgelöst. Das Handelsvolumen stieg auf 166 Milliarden Dollar.

"China entwickelt sich zu einer sehr aggressiven und gefährlichen Konkurrenz, für die es keine moralischen Grenzen gibt", schrieb laut einer Veröffentlichung von Wikileaks schon 2010 der US-Afrika-Beauftragte Johnnie Carson. Zu Pekings Partnern zählen auch geächtete Staaten wie Simbabwe.

Die USA verstärken ihr Engagement in Afrika

Ohnehin bereitet der Kontinent den USA immer mehr Sorgen. Der wachsende Einfluss islamischer Extremisten in Nigeria und Mali, die Krisenherde in Somalia und Kongo, die angespannte innenpolitische Lage in vielen Ländern wie Kenia oder Elfenbeinküste stehen auf der Agenda Clintons.

Hinter den Kulissen hat sich das US-Engagement in Afrika wieder verstärkt. Neben US-Luftwaffenstützpunkten in sechs Staaten wurde auch das Netz von Militärexperten und Agenten ausgebaut; US-Militärs helfen Uganda bei der Suche nach Rebellen. In Somalia werden US-Drohnen gegen Extremisten eingesetzt.

"Die Clinton-Reise belegt die wachsende Anerkennung der Obama-Regierung, dass Afrika ein wichtiger globaler Spieler geworden ist", betonte der Direktor des Politikinstituts ISS, Jakkie Cilliers, in der südafrikanischen "Mail & Guardian".